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Thermische Abfallbehandlung

Thermische Abfallbehandlung – aus Müll wertvolle Energie erzeugen

Die thermische Abfallbehandlung ist ein hochentwickeltes Verfahren der Müllverbrennung – mit zwei ganz entscheidenden Vorteilen:

  1. Das Abfallvolumen wird um ca. 90 % reduziert.
  2. Die bei der Verbrennung entstehende Wärme kann äußerst effektiv in nutzbare Energie umgewandelt werden. Dadurch ist der Asdonkshof nicht nur Entsorgungsdienstleister, sondern auch wichtiger Lieferant für Strom und Fernwärme.

Damit hat die thermische Abfallbehandlung – entgegen weitverbreiteten Vorurteilen – durchaus nennenswerte positive Effekte und ist elementar für eine dauerhaft funktionierende Kreislaufwirtschaft. Natürlich ist es immer sinnvoller, Abfälle nach Möglichkeit zu recyclen und enthaltene Wertstoffe bestmöglich zu nutzen. Doch ist das leider in der Realität nur bedingt umsetzbar. Deswegen stellt eine effiziente thermische Abfallbehandlung die ideale Ergänzung zu anderen Methoden dar, um eine für Mensch und Umwelt sichere Entsorgung zu gewährleisten.

Hauptaufgaben & Kapazitäten der Abfallverbrennung im Asdonkshof

Unsere thermische Abfallbehandlungsanlage hat eine jährliche Verbrennungsleistung von rund 260.000 Tonnen. Diese Kapazität wird schon seit längerem voll ausgeschöpft – mit geringen Schwankungen bedingt durch Heizwert und Betriebsstunden. Das zeigt nur allzu deutlich, dass diese Form der Abfallbehandlung weiterhin eine wichtige Rolle im Rahmen unserer Kreislaufwirtschaft einnimmt. Um dieser Verantwortung rundum gerecht zu werden und bestmöglich zu einer nachhaltigen Gesellschaft beizutragen, wurde bereits beim Bau des Asdonkshofs der Fokus auf ein zukunftsfähiges Konzept gelegt. Dadurch gehört unsere Anlage noch immer zu den effizientesten und modernsten in ganz Europa.

Neben der reinen Entsorgung erfüllt unsere thermische Abfallbehandlung folgende Funktionen:

  • Umwandlung organischer Stoffe in anorganische Materie – und damit auch Hygienisierung der Abfälle, sodass keine Krankheitserreger mehr aktiv sind
  • Sichere Abscheidung von Schadstoffen
  • Erzeugung von Strom und Fernwärme mithilfe der bei der Verbrennung freigesetzten Energie

Sicherheit unserer thermischen Abfallentsorgungsanlage

Im Asdonkshof läuft die thermische Abfallbehandlung über zwei Verbrennungslinien, die beide über eine eigene Rauchgasreinigung verfügen. Über letztere wird zusätzlich sichergestellt, dass die bei der Verbrennung entstehenden Schadstoffemissionen die gesetzlichen Grenzwerte nicht nur sicher einhalten, sondern in der Regel auch bei Weitem unterschreiten. Das eingesetzte System zur Rauchgasreinigung ist hocheffizient und gewährt auch in besonderen Situationen einen optimalen Schutz für die Natur und die Umgebung rund um den Asdonkshof. Dieser Aspekt ist uns besonders wichtig – immerhin handeln wir nicht nur nach eigenem Verantwortungsgefühl, sondern stehen zudem auch ganz im Dienste der Bürger:innen im Kreis Wesel. Mehr zu unseren Werten und unserem Engagement erfahren Sie unter Umweltschutz und Nachhaltigkeit.

1. Abfall-Anlieferung

Hier werden montags bis samstags die Abfälle aus dem Kreis Wesel sowieso von unseren Gewerbekunden angeliefert und in den Müllbunker gekippt. Pro Tag ca. 200 LKW-Anlieferungen, verteilt auf acht Abkippluken.

2. Zwischenlagerung im Müllbunker

Im Müllbunker werden die Abfälle dann gemischt und bis zur Verbrennung gelagert. Das Mischen ist wichtig, um den Verbrennungsprozess zu optimieren – schließlich verbrennen die Abfälle unterschiedlich gut. Bis zu 10.000 Tonnen fasst der Bunker. Dadurch ist immer genug Müll vorrätig, um den durchgängigen Betrieb beider Verbrennungslinien zu gewährleisten.

3. Verbrennung

Im Kessel landen die Abfälle auf sechs langsam rotierenden Rostwalzen, wo sie bei ca. 1.000 Grad verbrennen. Die dabei entstehenden Gase werden durch vier Rauchgaszüge weitergeleitet und haben noch eine Temperatur von ca. 850 Grad.

Schlacke Icon

Die bei der Verbrennung übrig bleibende Schlacke fällt zur Abkühlung in ein Wasserbad und wird von dort in die Schlackenaufbereitung befördert.

4. Energie-Erzeugung

Die heißen Rauchgase werden genutzt, um das durch Kesselrohre geleitete Wasser zu erhitzen. Der dabei entstehende Wasserdampf treibt eine Turbine mit Generator an, die mittels Kraft-Wärme-Kopplung Strom und Fernwärme erzeugt.

Strom Icon

Ein Drittel des hier erzeugten Stroms deckt den gesamten Eigenbedarf für den Asdonkshof, der Rest wird an der Strombörse verkauft. Die Kapazität von ca. 95.000 MWh/a entspricht dem Jahresbedarf von etwa 30.000 Durchschnittshaushalten.

Fernwärme Icon

Die hier entstehende Fernwärme versorgt das gesamte Netz der Stadtwärme Kamp-Lintfort. Die Kapazität von ca. 92.000 MWh/a entspricht dem jährlichen Bedarf von etwa 7.600 Durchschnittshaushalten.

5. Elektrofilter 1

Über ein elektrisches Feld werden die im Rauchgas enthaltenen Staubpartikel negativ aufgeladen und anschließend von den Abscheidungsplatten angezogen. Auf diese Weise können über 99 % der Flugasche ausgesondert werden.

Staub Icon

Der Staub wird anschließend in Salzbergwerken entsorgt. Die jährliche Menge beträgt hier rund 5.200 Tonnen.

6. Sprühtrockner

Hier werden die Rauchgase genutzt, um das salzhaltige Abwasser der Verbrennungsanlage zu trocknen. Dadurch ist ein komplett abwasserfreier Betrieb in der Müllverbrennung möglich.

7. Elektrofilter 2

Nun werden die bei der Sprühtrocknung verbleibenden und im Rauchgas mitgeführten Salze abgeschieden. Das Verfahren funktioniert genauso wie im ersten Elektrofilter.

Salze Icon

Das Salz wird ebenfalls in Salzbergwerken entsorgt – ca. 3.100 Tonnen jährlich.

8. Nasswäsche

Im zweistufigen Verfahren werden hier Säuren und Schwermetalle entzogen. In der ersten Stufe lösen sich dabei Chlor- und Fluorwasserstoff in der Waschflüssigkeit. In der zweiten Stufe sorgt Kalkmilch dafür, dass das Schwefeldioxid im Rauchgas zu Gips oxidiert und über eine Zentrifuge abgeschieden werden kann.

9. Kombi-Katalysator

Die erste Katalysatorstufe wandelt die Stickoxide im Rauchgas mittels Ammoniak um in Wasserstoff und Stickstoff. Die zweite Stufe nutzt das Oxidationsverfahren, um Dioxine und Furane aufzuspalten und unschädlich zu machen.

10. Aktivkoksfilter

Das Rauchgas enthält noch immer geringfügige Mengen an Schadstoffresten, die hier vom Aktivkoks aufgenommen werden.

11. Schornstein

Zuletzt wird das gefilterte Rauchgas über den 200 Meter hohen Schornstein nach außen geleitet. Dabei werden die Emissionswerte durchgängig von den Überwachungsbehörde überwacht, um sicherzustellen, dass die Grenzwerte sicher eingehalten werden.

Was bleibt nach der Verbrennung von Abfall noch übrig? Der Output:

Schlacke Icon

Schlacke

Prozeßdampf Icon

Prozeßdampf

Fernwärme Icon

Fernwärme

Staub Icon

Staub

Strom Icon

Strom

Salze Icon

Salze

Gips Icon

Gips

Altkoks Icon

Altkoks

Gereinigte Abluft Icon

Gereinigte Abluft

MVA Müllfeuer
AEZ_Luftbild
MVA mit Teilen der Rauchgasreinigung
MVA Kesselhaus innen

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